DLK Taktikschulung mit der IVECO Fire Fighter Academy
Der Einsatz einer Drehleiter kann immer nur so gut ablaufen, wie das eingesetzte Personal in der Bedienung geschult und vor allem aber im Bereich der Einsatztaktik ausgebildet ist! Deshalb wurden die neuen Drehleitermaschinisten der Feuerwehr Ebermannstadt noch einmal intensiv mit der Technik vertraut gemacht und ihnen die Grenzen und Einsatzmöglichkeiten des neuen Hubrettungsfahrzeuges gezeigt.
Die Grenzen der eingesetzten Technik kennt wohl niemand besser als der Hersteller. Und genau aus diesem Grund war ein Ausbilder der IVECO MAGIRUS Fire Fighter Academy einen Tag zu Gast in Ebermannstadt, um die Schulung zu halten.
Der Tag begann zwar mit theoretischem Unterricht, doch war dieser keinesfalls trocken und langweilig. Hier wurde genau das behandelt, was am Nachmittag noch für die ein oder andere Schweißperle auf der Stirn der Maschinisten sorgen sollte. Denn sind wir mal ehrlich! Standard ist einfach und wären Standardprobleme zu lösen, würde man nicht die Feuerwehr rufen. Deshalb ging es im Anschluss an die Theorie genau darum, die Grenzbereiche der Drehleiter kennenzulernen. Und Grenzbereich bedeutete anfangs beinahe wörtlich die Abgrenzungen der Leiter zu kennen. Dies ist gerade in Städten wie Ebermannstadt extrem wichtig! Denn wenn die Leiter in der verwinkelten und engen Altstadt zum Einsatz kommen muss, entscheiden nicht Meter über den Einsatzerfolg, sondern es sind Zentimeter, die im Ernstfall Menschenleben retten können.
Deshalb wurde im Anschluss daran genau das trainiert, was kein Maschinist im Einsatzfall erleben möchte. Wir wissen bis dato nicht, welchen Hebel der Ausbilder betätigt hat, doch verweigerte die Leiter mitten in einer "normalen" Übung an diesem Tag plötzlich ihren Dienst. Und dies kam für alle Beteiligten, außer für Herrn Wilhelm von der Firma IVECO Magirus, wirklich absolut unverhofft. Natürlich trat dieser Fehler nicht in der Nähe des Bodens auf, sondern bei beinahe voll ausgefahrenem Leiterpark. Jetzt war guter Rat teuer, denn alle computergestützten Hydrauliksysteme des Hubrettungsfahrzeuges waren auf einmal "offline". Dies betrifft neben der Steuerung auch die Sicherheitseinrichtungen der Leiter. Verhindert der Rechner zu jeder Zeit aktiv, dass die Leiter in einen gefährlichen Bereich gefahren werden kann, sind nun alleine die Nerven und das Geschick des Maschinisten gefragt. Sofortiger Notbetrieb der Systeme. Hätte sich ein Trupp im Korb befunden, hätten die Kameraden zur Selbstrettung über den Leiterpark absteigen müssen. Glücklicherweise befand sich niemand im Korb, doch jetzt war guter Rat teuer. Alles was der Maschnist nun macht, muss sehr gut geplant und überlegt sein. In keinem Fall darf er das mechanische System weiter belasten, wenn er die Leiter manuell wieder auf den Boden zurückholt. Denn wie schnell die Drehleiter den Kontakt zum Boden verlieren kann, wurde den Beteiligten im Anschluss eindrucksvoll und kontrolliert demonstriert.
Doch auch dieser Teil des Lehrgangs wurde von den Teilnehmern mit Bravour gemeistert. Dies nicht zuletzt wegen der hervorragenden Ausbildung, die im vergangenen Jahr am Standort stattgefunden hat.