THL Übung mit Notarztgruppe Ebermannstadt
Gemeinsame Übung mit der Notarztgruppe Ebermannstadt
„Schwerer Verkehrsunfall – Person eingeklemmt“
Mit diesen Worten aus den Lautsprechern der Funkgeräte und den Funkmeldeempfängern werden die Feuerwehren und die Rettungsdienstorganisationen durch die Integrierten Leitstellen alarmiert. Ab diesem Moment läuft die Zeit gegen die eingeklemmten Personen. Die „Golden Hour of Shock“ besagt, dass eine durch einen Unfall schwer verletzte Person, ausgehend vom Zeitpunkt des Unfalles, zielgerichtet innerhalb von einer Stunde ein Krankenhaus mit Traumamaximalversorgung erreichen soll.
Teilt man nun diese „Stunde des Überlebens“ in drei gleiche Teile, dann ergeben sich 20 Minuten für das Melden des Unfalls, der Disposition in der Integrierten Leitstelle, der Alarmierung durch die Integrierte Leitstelle, bei den Freiwilligen Feuerwehren für die Anfahrt der Einsatzkräfte von Zuhause zum Feuerwehrhaus, der Anfahrt von Rettungsdienst und Feuerwehr bis zur Einsatzstelle. Der zweite Teil der „Golden Hour of Shock“ wird für die notärztliche Versorgung und der technischen Rettung des oder der Patienten benötigt.
Der dritte Teil ist dann für den Transport der Schwerverletzten in ein Traumazentrum vorgesehen. Entweder bodengebunden mit dem Rettungswagen, oder wenn ein Rettungshubschrauber verfügbar ist und es die Witterungsverhältnisse erlauben, durch die Luft. Der Teil den Feuerwehren und Rettungsdienstorganisationen am ehesten beeinflussen können, ist die Versorgung und technische Rettung der eingeklemmten Personen. Im Übungskalender des ersten Halbjahres 2015 hat die Feuerwehr Ebermannstadt insgesamt 6 Übungstermine zum Thema „Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person“ stehen. Am 17. April fand die dritte Übung statt. Dies war ein besonderer Termin, denn es wurde zusammen mit der Notarztgruppe Ebermannstadt geübt. Ziel der Übung war, dass die Zusammenarbeit zwischen Rettungsdienst, Notarzt und Feuerwehr verbessert wird.
Aus diesem Grund wurde die Verbindung der beiden Organisationen Feuerwehr und Notärzte, über den Leiter der Notarztgruppe Ebs Notarzt Martin Günther und dem Leiter der Ausbildung bei der Feuerwehr Ebermannstadt 2. Kommandant Erich Steinlein hergestellt. Zusammen mit den ca. 30 Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Ebermannstadt und den anwesenden Notärzten Dr. Klaus-Peter Eberle, Martin Günther, Dr. Sonja Schaffer, Dr. Michael Pfaffenberger, Dr. Tanja Hofmann, Dr. Horst Roder, Dr. Rüdiger Clemenz, Dr. Majda Zivkovic und Dr. Rudolf Koob wurde in zwei Gruppen die Vorgehensweise und Kommunikation zwischen Feuerwehr und Notarzt geprobt und vertieft. Unterstützt wurde sie von 3 Kameraden und dem 1. Kommandanten und Kreisbrandmeister Roland Brütting von der Freiwilligen Feuerwehr Streitberg, die mit ihrem Löschgruppenfahrzeug anwesend waren. So konnten die Notärzte einmal ohne, dass sie sich nur auf den Patienten konzentrieren müssen, die Arbeit der Feuerwehr unter die Lupe nehmen. Auch der Umgang und das Arbeiten mit Rettungsschere und Rettungsspreizer übten die Ärzte, was sich im Nachhinein als sehr große Erkenntnis zeigte.
Der 6. und letzte Termin des Übungshalbjahres wird dann wieder eine gemeinsame Übung mit der Notarztgruppe und der Feuerwehr Ebermannstadt sein. Dabei wird es sich um einen Übungsabend handeln, bei dem die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Ebermannstadt wichtige und interessante Informationen aus Sicht der Notärzte bekommen. Hier sollen die medizinischen Maßnahmen des Notarztes, die Verletzungsmuster von verunfallten Personen, die Tätigkeiten des Rettungsdienstes und vieles mehr näher gebracht werden.
Alle Beteiligten waren sich einig, dass es sich um eine sehr gelungene und aufschlussreiche Übung gehandelt hatte. Egal ob Notarzt oder ehrenamtliche Feuerwehrkräfte, alle verfolgen schließlich das gleiche Ziel.
„Leben zu retten“